Die Firmung kommt nach der Taufe.
Sie vollendet die Zugehörigkeit zur Kirche. Sie stärkt den Glauben.
Sie drückt die bewusste Entscheidung für Jesus aus und ermuntert, den Willen Gottes persönlich umzusetzen.
In unserer Kirchengemeinde werden in der Regel 8. und 9.-klässler in 6 Monatstreffen (samstags) auf die Firmung vorbereitet.
Sie werden persönlich angeschrieben bevor die Firmvorbereitung beginnt.
Wer gefirmt worden ist kann sich meist daran erinnern. Irgendwas ist den meisten hängen geblieben. Manche haben eine intensive Vorbereitung erlebt, andere haben ein Fest abgespeichert, das eher nebensächlich und niemandem wirklich wichtig war. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man Firmung verstehen kann.
▸ Eine Vorstellung sagt, die Firmung schließt die Taufe ab. Sie steht also für die völlige Eingliederung eines Christen in die Gemeinschaft der Kirche. In der frühen Kirche kam tatsächlich der Bischof kurze Zeit nach der Taufe und salbte die Neugetauften abschließend mit Chrisam. Daraus ging die Firmung als eigenes Sakrament hervor. Nach diesem Verständnis ist es angemessen, bald nach der Taufe, die bei uns meist im Kindesalter erfolgt, auch zu firmen.
▸ Ein anderes Verständnis rückt die Stärkung in den Mittelpunkt. Das Leben eines Christen braucht immer Zuspruch und stärkende Zeichen, besonders in Zeiten und Lebensphasen des Umbruchs und Wandels. Eine besondere Lebensphase ist die Pubertät, in der wir in unseren Regionen firmen. Firmung ist so ein Stärkungs-Zeichen, ein Zuspruchs-Sakrament. Ein Geschenk Gottes.
▸ Das Verständnis Mündigkeit hat die eigene Entscheidung vor Augen. Die Firmbewerber*innen drücken aus, dass sie aus freien Stücken, aus innerer Überzeugung, als Christen leben und handeln möchten. Hier ist es sinnvoll, in reifem Alter bzw. in einer Phase ernster Entscheidungsfähigkeit diesen Schritt zu wagen.
▸ Schließlich gibt es den Aspekt der Sendung. Sie steckt in allen drei beschriebenen Formen. Gott schenkt den Firmlingen den Geist Jesu, den Heiligen Geist. Der will weiter gegeben werden als einer, der begleitet, hilft, tröstet. Er sendet die Gefirmten mit der Liebe Gottes zu anderen. Das wird durch die Firmung mit auf den Weg gegeben: Du darfst und sollst mit deinen Fähigkeiten und deinen Gaben Gottes Geist lebendig halten.
Hierzulande, auch in unserer Kirchengemeinde, ist der Aspekt der Stärkung wichtig. Die Jugendlichen sollen kennenlernen und erleben, was Christ-sein bedeutet: Der Geist Jesu macht stark bzw. noch stärker. Man ist alt genug, um sich allmählich für den Glauben an Jesus selbst zu entscheiden. Daneben sollen die Jugendlichen unserer Gemeinde Gemeinschaft erleben, Kirche positiv erfahren, sich mit dem Glauben ernsthaft auseinander setzen und sich durch den Firmgottesdienst gestärkt fühlen.
▸ Handauflegung: Es drückt die Zuwendung Gottes aus. Leben wird weiter gegeben. Oder einfach Zuversicht. Wer segnet legt Hände auf, ebenso wer heilt oder jemanden beauftragt. Es wird zugesagt: Du lebst in Gottes Hand.
▸ Salbung: Zu biblischen Zeiten salbte man sich nach dem Bad, vor einem Ringkampf oder zur Mitteilung des Heiligen Geistes. Die Firmsalbung besiegelt wie ein Vertrag, vollendet, „macht einen Knopf an die Sache“: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ sagt der Firmspender, macht dazu das Kreuzzeichen.
▸ Das Kreuzzeichen: Es steht für den Tod und die Auferstehung Jesu. Zu diesem großen Geheimnis gehörst du auf diese Weise dank des Heiligen Geistes. (WB)
Die nächste Firmung findet im Jahr 2021 (voraussichtlich Juni/Juli) in der Heilig-Geist-Kirche statt.