Einzelgespräch / Beichte
Manchmal möchte man einfach reden. Über Sorgen und Probleme, Fragen und Zweifel, über Schuld und Vergebung, über den Glauben, weil man etwas wissen möchte oder über das, was einen derzeit beschäftigt. Dafür gibt es das seelsorgerliche Gespräch.
Wer über seine Schuld nachdenkt und beichten möchte darf das gerne bei uns tun.
Offizielle Beichtgelegenheiten gibt es vor Weihnachten und Ostern.
Ansonsten vereinbaren Sie mit dem Pfarrer eine Beichte oder ein Beichtgespräch.
Scheuen Sie sich nicht, nach einem Gespräch zu fragen. Rufen Sie an, mailen Sie oder kommen Sie vorbei.
Das Sakrament der Versöhnung – Beichte
Ein Sakrament stirbt.
Man sieht es ja: Das sogenannte Bußsakrament, die Beichte, stirbt. Wer geht noch groß Beichten außer den Kommunionkindern? Allerdings: Das muss nicht an der Beichte liegen. Die ist gut. Sagt die Kirche. Sage ich. Gründe gibt es genug nicht mehr zu beichten: schlechte Erfahrung mit einem Pfarrer, „Ich kann´s mit dem Herrgott direkt ausmachen“, zu persönlich, geht niemand was an… Auch wenn viele es locker sehen: „Geiz ist geil.“ „Dafür sind Politiker verantwortlich“ erkennen wir eigentlich, was gut und böse ist, was richtig und falsch. Ob wir uns am Gewissen orientieren, der inneren Stimme, an den eigenen Begabungen, an Idealen oder Werten, an der Vernunft, den Zehn Geboten, dem Liebesgebot Jesu, an Gott selbst. Das Gespür steckt in uns: So ist es gut. So soll es sein. Dafür bin ich, gerade ich, verantwortlich! Gott sei Dank: Bei vielen funktioniert das schlechte Gewissen noch. Sie merken: Ich bin schuldig. Ich habe gesündigt. Aber wie damit umgehen? Außer natürlich erst gar nicht sündigen und ständig umkehren. Neben den vielen Verdrängungen gibt es den positiven Umgang damit: Sich Schuld eingestehen. Vor anderen zugeben.
Bibel und Sünde
Für uns Christen ist der Umgang Jesu mit Schuld maßgeblich. Die Bibel erzählt viel und anschaulich von Gott, der sein gütiges Herz öffnet und seine barmherzige Natur mitteilt. Gott liebt das Leben. Er schätzt den Menschen. Er tut alles, um ihn seinen Lebens- und Entfaltungsmöglichkeiten zu geben. Er geht dem verlorenen Schaf nach. Er öffnet dem „verlorenen Sohn“ als „barmherziger Vater“ mit langem Atem und sehnsuchtssvoll sein göttliches Vaterherz. Gott vergibt die Schuld.
Sünden bekennen – Vergebung erfahren
Man kann auf verschiedene Weise der Barmherzigkeit Gottes und seiner vergebungsvollen Art begegnen: Von Mensch zu Mensch, z.B. sich entschuldigen, wieder gut machen. Im persönlichen Gebet, im Gespräch und der „Klärung“ mit Gott. Im Bußakt der Hl. Messe, im Schuldbekenntnis, im Fasten, in Buß- und Versöhnungsfeiern usw.
Wozu beichten?
Was ist das Gute beim Beichten? Zum einen behaupte ich: Wer sich auf eine Beichte vorbereitet ist sehr ehrlich mit sich selbst: Er denkt und spürt nach, schaut genauer hin, wägt ab, unterscheidet, fragt sich, wie das wirk-lich war. Zum zweiten: Es ist ein persönliches Bekenntnis. Man spricht es aus. Man spricht sich aus. Man bringt sich (es muss nicht die Schuld allein sein) ins Wort. Man sagt es einem Priester. Einem Menschen. Der aber als Amtsperson handelt, im Namen Jesu. Allein geschieht in seinem Namen. Schließlich ist das besonders schön: Gottes Barmherzigkeit wird sehr persönlich und konkret. Seine Vergebung wird dem Beichtenden auf den Kopf zugesagt. Direkt. Unmissverständlich. Klar. Bedeutsam. Befreiend. So gemeint wie gesagt. Im äußeren Zeichen drückt sich eine innere Wirklichkeit aus. Der Priester macht das Segenskreuz, der Beichtende das Kreuz dazu. Dazu sagt der Pfarrer: „Gott der barmherzige Vater hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und uns den Hl. Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.“ Jetzt wird es wirk-lich und wirk-sam: Gott hat dir deine Sünden vergeben. Das zieht. Das trifft. Ein Zeichen. Ein Geschenk.
Beichtmöglichkeiten
Ich freue mich, wenn immer wieder Menschen um ein Beichtgespräch anfragen. Vor Weihnachten und Ostern gibt es offiziell Beichtgelegenheiten, ansonsten können Sie mit dem Pfarrer einen Termin vereinbaren. Klöster und Wallfahrstkirchen bieten auch Beichtmöglichkeiten an mit fähigen, erfahrenen Priestern.
Hier in der Umgebung gibt es die Möglichkeit z.B.
auf dem Dreifaltigkeitsberg bei Spaichingen
in der Benediktinerkirche in Beuron
bei den Weißen Vätern in Haigerloch/Hechingen
in der Wallfahrtskirche Palmbühl bei Schömberg
Einfach schauen oder „googeln“.