Krankheit

Krankheit gehört zum Leben. Wer krank ist, ist meist körperlich eingeschränkt, hat Schmerzen, kommt sich abhängig, ohnmächtig und „überflüssig“ vor. Man stellt sich Fragen: Wird es wieder? Was hält mich jetzt? Was soll das Ganze? Abhängig davon, wie schwer jemand seine Krankheit erlebt.
Wer für sich oder einen anderen Kranken Besuch wünscht, kann sich persönlich oder über das Pfarrbüro oder per Mail melden. Es wird abgesprochen, ob ein Gemeindemitglied oder der Pfarrer kommt. Es gibt auch die Möglichkeit, die Krankenkommunion und das Sakrament der Krankensalbung zu empfangen.
Das gilt auch bei einem Aufenthalt im Krankenhaus.
Hier gibt es eigens einen Besuchsdienst und weitere Angebote.

Nehmen Sie Kontakt auf mit:
Pfarrbüro, Telefon: 0 74 33 –  967100

Angebote für Schwerstkranke von der ökumenischen Hospizgruppe Balingen

Auszug aus dem Blick in die Gemeinde vom November 2015:

Das Sakrament der Krankensalbung

„Gesundheit ist das Wichtigste.“ Das wünschen wir anderen gerne.
Ist das so? Wird das Leben wertlos, sinnlos, wenn man krank ist? Krankheit hat auch Chancen. Sie fordert heraus. Sie gehört einfach dazu!
Je nach Schwere löst Krankheit etwas in uns aus:
Man fühlt sich bedroht; hat Angst; kommt sich kraftlos, ohnmächtig und austauschbar vor; ringt um den Platz in Familie, Beruf und Gesellschaft, hat Schmerzen; sorgt sich um mögliche Pflegebedürftigkeit, ist abhängig und ohnmächtig. Man fragt sich überhaupt: Was hat bisher mein Leben ausgemacht? Was gibt mir jetzt Halt? Wie geht´s weiter? Bin ich schuldig? Darf ich hoffen? Was ist der Sinn?
So leben wir zwischen Widerstand und Ergebung, Hoffen und Bangen.

Die Bibel sagt: Krankheit hat mit Gott zu tun.

Für den Gläubigen geht es darum, auch und gerade dann die Beziehung zu Gott aufrecht zu erhalten, vielleicht zu erneuern. Am Ende kann, muss aber nicht die Gesundheit bedeuten. Es hilft beim Problem, das oft „hinter“ der Krankheit liegt: Gottes Botschaft durch das Sakrament ist: „Es ist gut, dass du bist. Du bleibst mein geliebtes Kind. Ich lasse selbst und gerade jetzt nicht ab von dir. Ich bleib bei dir. Ich gehe mit dir. Ich bin da. Die Grenzen, die du jetzt erfährst, sind nicht die Gren- zen meiner Liebe. Auch das hier hat seinen Sinn.“

Um das in Wort und Zeichen zu vermitteln, gibt es in unserer Kirche das sog. „Krankensakrament“, die „Krankensalbung“. Wie jedes Sakrament ist es ein Zeichen der Zu- wendung Gottes.
Das Sakrament hat seine Grundlage in der Bibelstelle in Jakobusbrief 5,14 f.:
„Ist einer von euch krank, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich. Sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, warden sie ihm vergeben…“

Leider hat man in der Kirche das Sakrament zu einem Sterbesakrament degradiert. Bis heute sprechen viele von der „Letzten Ölung“. Unverständlich: Manche wünschen das Lebenssakrament sogar kurz nach dem Tod. Natürlich ist die Begleitung von Sterbenden und ihrer Angehörigen durch die Krankensalbung ein wertvoller Aspekt. Ich erlebe das als Spender des Sakraments. Andererseits: Die Worte und Gebete sprechen eindeutig von, „aufrichten“, „Kraft geben“ usw.
Die Bischöfe empfehlen, das Krankensakrament zu empfangen, wenn man ernsthaft erkrankt ist, der Gesundheitswohlstand und das Wohlbefinden ziemlich angegriffen sind. Das vermittelt und schenkt die Krankensalbung: Stärkung, Hoffnung, Ermutigung, Trost, Vertrauen auf Gott. Begleitung von Gott.
Die Krankensalbung ist eine gemeinsame Feier der Gläubigen, die dabei sind. Sie besteht aus

      • Anrufungen Gottes: Wir beten miteinander und füreinander.
      • Handauflegung: Gott legt seine Hand auf dich.
      • Die Heilige Salbung mit Öl: Im wahrsten Sinne berührt dich Gott salbungsvoll, das „geht unter die Haut.“
      • Fürbitten für den kranken Menschen und die Mitfeiernden.
    • Das Vaterunsergebet.

Die Salbungsworte, die der Priester spricht, lauten:
„Durch diese heilige Salbung helfe Dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe Dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Der Herr, der Dich von Sünden befreit, rette Dich. In seiner Gnade richte er Dich auf.“

Vor einer Operation vor einigen Jahren habe ich es auch empfangen. Es lohnt sich. Nur Mut. Pfarrer Wolfgang Braun